Awareness ist überall etwas anders
Kinky Events Berlin veröffentlicht Veranstaltungen verschiedener Anbieter*innen – mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten, Zugängen, Formaten und Zielgruppen. Manche dieser Räume sind offen für viele, andere bewusst exklusiv. Doch ob öffentlich oder selektiv, groß oder klein: Überall, wo Menschen zusammenkommen – besonders in Kontexten, die mit Intimität, Macht, Lust, Schmerz und Verletzlichkeit arbeiten – braucht es einen bewussten und idealerweise transparenten Ansatz, wie die Räume und das Miteinander gestaltet werden: Den Awareness-Ansatz
Was bedeutet Awareness?
Awareness bedeutet, informiert zu sein, sich dem eigenen Beitrag bewusst zu sein und im Rahmen des eigenen Einflussbereichs aktiv mit zu gestalten.
Gerade in der Kink-, Sex- und Fetischszene bewegen sich viele Menschen an den Rändern gesellschaftlicher Normen. Das kann empowernd und befreiend sein – aber auch riskant. Diskriminierung, Grenzverletzungen, Machtmissbrauch oder Überforderung können auch in vermeintlich „sicheren“ Szenen passieren.
Awareness ist kein festes Regelwerk, sondern ein Prozess, eine Haltung und ein kontinuierliches, gemeinsames Lernen. Es bedeutet, Grenzen zu achten – die eigenen und die anderer. Es bedeutet auch, hinzusehen, zu unterstützen, wenn nötig einzugreifen und Verantwortung zu übernehmen – als Einzelperson, als Veranstaltende, als Community.
Unterschiedliche Konzepte – gemeinsames Ziel
Awareness kann ganz unterschiedlich aussehen – je nach Veranstaltung, Ort, Team und Community. Es gibt keine universelle Lösung, kein „richtig“ oder „falsch“. Verschiedene Events haben unterschiedliche Bedürfnisse, Zielgruppen und Dynamiken – und entwickeln daraus jeweils eigene Awareness-Konzepte.
Das ist gut so. Denn Vielfalt ist Teil unserer Kultur. Wichtig ist, dass diese Konzepte transparent sind, respektvoll umgesetzt werden und von einem echten Wunsch getragen werden, einen achtsamen Raum für alle zu schaffen.
Einige gemeinsame Punkte sind uns aber wichtig:
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Einvernehmlichkeit ist die Grundlage
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Kein Raum für Diskriminierung, Hass und Hetze
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Respektvoller Umgang miteinander
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Klare Verantwortung und Einfluss
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Sicherheit und Risikobewusstsein
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Friedfertigkeit
Unterschiedliche Konzepte – verschiedene Räume
Jede Veranstaltung hat ihre eigene Atmosphäre. Und jedes Awareness-Konzept muss dazu passen.
Was sich für eine Person sicher anfühlt, kann für eine andere zu viel – oder zu wenig – sein. Ein sexpositiver Tanz Party braucht andere Strukturen als ein queerer Workshop-Raum, eine BDSM Play Party, ein men-only Event oder ein reiner FLINTA*-Space. Es gibt nicht die eine „richtige“ Form von Awareness – aber viele gute. Wichtig ist, dass sie ehrlich gemeint, gut kommuniziert und verantwortungsvoll umgesetzt ist.
Deshalb: Nicht jede Form von Awareness passt zu jeder Person. Und das ist okay. Informiert euch im Vorfeld über das jeweilige Awareness-Konzept des Events, das ihr besuchen möchtet.
Wo finde ich Infos zum Awareness-Konzept eines Events?
Diese Infos findet ihr meist:
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auf der Website oder dem Ticketshop der jeweiligen Veranstaltung,
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über die Social-Media-Kanäle der Veranstaltenden,
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oder direkt auf Anfrage bei der jeweiligen Orga.
Awareness zentral melden – anonym möglich
Manche Dinge lassen sich nicht direkt vor Ort klären – oder zeigen sich erst später. Darum gibt es die zentrale Awareness-E-Mail von Kinky Events Berlin:
📧 awareness@kinkyevents.berlin
Dort können Fragen gestellt und Vorfälle gemeldet werden – auch anonym.
In Absprache mit Dir informieren wir betroffenen Veranstaltenden, ohne die Identität der meldenden Person preiszugeben. So ist es auch möglich, auf problematisches Verhalten von Veranstaltenden oder deren Umfeld hinzuweisen – sicher, geschützt und ernst genommen.
Für eine achtsame Szene
Awareness ist kein Trend, keine Garantie und kein Versprechen auf Perfektion. Aber sie ist ein zentraler Teil jeder Veranstaltungskultur, die nicht nur sexy, sondern auch verantwortungsvoll sein will.
Awareness ist ein gemeinsames Anliegen. Helft mit, dass unsere Szene ein Ort bleibt, an dem wir füreinander sorgen – achtsam, respektvoll und empowernd.
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